Alte Musik im Schloss Konzert 5

Franz Schubert: Winterreise nach Gedichten von Wilhelm Müller D 911 (Fassung für Bariton, Englischhorn und Streichtrio) Sonntag, 25. Januar 2026 | 17 Uhr Aula des Komödienbaus Mitwirkende: Florian Götz – Bariton Grundmann-Quartett Eduard Wesly – Englischhorn Ulrike Titze – Violine Bettina Ihrig – Viola Ulrike Becker – Violoncello Ohne Licht kein Schatten – und ohne Schatten kein Licht? Dichtung und Musik widmen sich seit jeher der Dunkelheit im Menschen, seiner Einsamkeit, seiner inneren Zerrissenheit – und selten so eindringlich wie in Wilhelm Müllers Gedichtzyklus „Winterreise“ (1823/24). Franz Schuberts Vertonung dieser 24 Gedichte gilt als ein Meilenstein der romantischen Liedkunst: ein stiller, erschütternder Monolog eines Wanderers, der sich aus der Welt zurückzieht – enttäuscht, entwurzelt, suchend. Schuberts Musik verleiht dieser Reise eine unentrinnbare emotionale Sogwirkung, der sich kein Zuhörender entziehen kann. In diesem Konzert erklingt die „Winterreise“ in einer besonderen kammermusikalischen Fassung: Der ursprünglich für Klavier gesetzte Begleitpart wurde von Eduard Wesly sensibel für Englischhorn und Streichtrio eingerichtet – eine Bearbeitung, die Schuberts Klangsprache neue, warme und zugleich fragile Farben verleiht. Zwischen den beiden Teilen des Liedzyklus spielt das Grundmann-Quartett zwei Instrumentalsätze von Franz Schubert und lässt so Raum für klangliche Reflexion und inneres Nachklingen.